Category Archives: Gerberstraße

Zweimal zusammengeschlagen, trotz Polizei

Schnittverletzungen im Gesicht musste am Samstagmorgen ein 32-jähriger aus Sierra Leone stammender Mann im Klinikum behandelt werden. Er sei als „Scheiß Nigger“ beschimpft und mit einer Flasche geschlagen worden, sagte er gestern unserer Zeitung. Der Vorfall ereignete sich in der „Wunderbar“ der Gerberstraße. Continue reading Zweimal zusammengeschlagen, trotz Polizei

Nach vermehrten rechten Angriffen in Weimar, wird der Gerber 1 die Schuld gegeben

Der Verein Gerberstraße 1 fühlt sich zu Unrecht kriminalisiert: Die Personen, die am 20. Februar von der Polizei mit dem Vorwurf Landfriedensbruch und Körperverletzungen konfrontiert wurden, hätten mit den Vorfällen nichts zu tun gehabt, hieß es gestern in einer Erklärung. Nur wegen der Nähe zur Gerberstraße sei der Verdacht auf das Soziokulturelle Zentrum gefallen. Continue reading Nach vermehrten rechten Angriffen in Weimar, wird der Gerber 1 die Schuld gegeben

Vermummte verursachen lauten Knall in der Gerberstraße

Gegen 23.15 Uhr zersprang ein Doppelfenster in der ersten Etage des Hauses mit einem lauten Knall. Die 15 Personen im Haus rannten heraus und sahen zwei fliehende Personen, die sie nicht stellen konnten. Schon in den Tagen zuvor kam es immer wieder vermummte Personen in der Straße gesichtet worden. Continue reading Vermummte verursachen lauten Knall in der Gerberstraße

Vier Angriffe an einem Tag

Die Polizei hat bestätigt, dass es in der Nacht zum Freitag erneut Übergriffe auf die Gerberstraße und deren Gäste gab. Dabei sollen sowohl zwei alternative Jugendliche, die auf dem Heimweg von der Gerberstraße waren, attackiert als auch Gäste der Gerberstraße 1 angegriffen worden sein. Der zweite Vorfall ereignete sich gegen drei Uhr, wobei sich offenbar alkoholisierte Täter – das Jugendzentrum schätzt deren Zahl auf zehn – letztlich nur entfernt haben sollen, weil sich die Polizei in der Nähe befand. Continue reading Vier Angriffe an einem Tag

Angriff auf Gerberstraße nach Public-Viewing

Die Enttäuschung einiger Fans über die verlorene EM-Begegnung hat sich in Weimar transformiert in Wut auf andere Gäste beim Public Viewing auf dem Goetheplatz. Nach TLZ-Informationen sollen sich nach dem Schlusspfiff zwei Dutzend Jugendliche, rechte Parolen grölend, mit einer handvoll Leuten aus der Gerberstraße angelegt haben. Continue reading Angriff auf Gerberstraße nach Public-Viewing

20 Nazis attackieren Gerber

Die Gerberstraße ist am frühen Sonntagmorgen von etwa 20 Randalierern mit Flaschen und Steinen angegriffen worden. Daraufhin entwickelte sich nach Polizeiangaben um das Soziokulturelle Zentrum eine handfeste Rangelei, an der etwa 30 Jugendliche beteiligt waren. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden zwei Besucher des Zentrums und ein weiterer Mann leicht verletzt. Continue reading 20 Nazis attackieren Gerber

Nazi-Angriff auf die Gerberstraße vereitelt

In den den späten Abendstunden kam es gestern zu einem versuchten Nazi-Angriff gegen das soziokulturelle Zentrum Gerberstraße in Weimar, durch ca. 30 bewaffnete Neonazis. Vorangegangen waren massive Provokationen in der Innenstadt, wo sich Nazis und rechts offene Hooligans in zahlreichen Kleingruppen bewegt hatten. Der Angriff konnte durch entschlossenes Handeln abgewehrt werden. Dennoch scheint die rechte Gewalt in Weimar nun einen neuen Höhepunkt erreicht zu haben.
Der gestrige Angriff war der Höhepunkt von vorangegangenen Ereignissen, bei denen sich klar erkennen lässt, dass die Gewaltbereischaft unter den Neonazis in Weimar deutlich gestiegen ist. Während die Öffentlichkeitsarbeit von Kameradschaft und NPD seit Monaten gegen null gesunken ist, scheinen die jüngeren Neonazis diese Krise der organisierten rechten Ideologie, durch Gewalt auf der Straße ausgleichen zu wollen. So kam es in den letzten Monaten verstärkt zu Übergriffen (besonders auf linke und alternative Jugendliche), bei denen öfter Teleskopschlagstöcke, Quarzhandschuhe und Pfefferspray verwendet wurden.

Auch in den letzten Tagen gab es vermehrt Anzeichen, dass die reichte Gewalt in Weimar eine neue Qualität zu erreichen scheint. So gab es zum ersten mal seit mehreren Jahren rechte Sprühereien an der Fassade der Gerberstraße. Zwei Tage vor dem Angriff auf die Gerberstraße wurde in der Nacht das Türschloss zerstört, indem Unbekannte einen Nagel hineingeschlagen hatten.

Am gestrigen Abend kündigte sich der Nazistress bereits gegen 18:00 Uhr an, da in der Stadt auffällig viele schwarz gekleidete Neonazis unterwegs waren. Später bildeten sich überall in der Innenstadt Kleingruppen, die zumeist mit Thor Steinar bekleidet waren oder mit dem Logo der „Problemkinder“ (ein rechtsoffenes Label welches u.a. Klamotten und Waffen vertreibt) geschmückt waren. Schließlich kam es zu massiven Provokationen und Pöbeleien gegen Jugendliche, die die Nazis anscheinend dem Umfeld des autonomen Zentrums Gerberstraße zugeordnet hatten. Dabei kam es auch zum Einsatz von Pfefferspray seitens der Nazis. Kurze Zeit später sammelten sich die Kleingruppen der Nazis auf dem Goetheplatz zu einem Mob von ca. 30 Menschen und jagten, bewaffnet mit Teleskopschlagstöcken, eine Gruppe von Jugendlichen, die in Richtung Gerber flüchteten. Daraufhin bewegte sich der Mob geschlossen und zielstrebig in Richtung Gerberstraße. Als der Nazi-Mob ca. 200 Meter von der Gerberstraße entfernt war, wurden Gäste und Bewohner_innen in der Gerberstraße alamiert, die sich daraufhin vor dem Haus sammelten. Entschlossen und mit der Parole „Alerta Antifascista“ bewegte sich diese Gruppe von ca. 40 Menschen in Richtung der Nazis, woraufhin sich diese in einem Block formierten und einige Hooligan-Hampeleien veranstalteten. Als sich die Entfernung zwischen den beiden Gruppen jedoch auf ca. 50 Meter verringert hatte, ergriffen die Neonazis jedoch panikartig die Flucht und verteilten sich in verschiedene Richtungen. Ein Angriff konnte nur durch das entschlossene Handeln derkenigen verhindert werden, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Gerberstraße befunden hatten.

Als die Nazis verschwunden waren, aber immer noch einige Personen aus dem Umfeld der Gerberstraße vor dem Haus standen, traf die Polizei mit einem Streifenwagen ein. In der Diskussion mit der Polizei wurde klar, dass diese nicht zwischen Angriff und Verteidigung unterscheiden konnte und drohte mit der Ingewahrsamnahme von Personen, die sich ab diesem Zeitpunkt in Gruppen in der Innenstadt bewegen würden.
An diesem Abend gab es keine weiteren Zwischenfälle.

Am gestrigen Vorfall lassen sich zwei Tendenzen aufzeigen:
1. Die Gewaltbereitschaft der Nazis und Jugendlichen mit faschistischen Tendenzen ist enorm gestiegen. Ein ähnlicher Angriff liegt über fünf Jahre zurück. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Gewalt in Zukunft nicht nur gegen linke und alternative Jugendliche richten wird, sondern auch gegen Migrant_innen und alle anderen Menschen, die nicht in das Weltbild der Nazis passen.
2. Besonders im jugendlichen Spektrum der Neonazis, scheinen NPD und Kameradschaft an Einfluss zu verlieren. Im Gegensatz dazu scheint das Label „Problemkinder“ an Einfluss und Mobilisierungspotential zu gewinnen. Dieses Label gibt sich nach außen hin unpolitisch und ist von seiner Ästhetik ein gewöhnliches Hooligan-Label. Die Macher dieses Labels sind jedoch bekannte Neonazis (unter ihnen federführend der bekannte Nazi Christian Pohlmann). Die Verflechtung in die gewaltbereite rechte Szene ist nicht erst seit gestern offensichtlich. Es ist anzunehmen, dass die Teleskopschlagstöcke, die die Nazis gestern Abend verwendet haben, aus dem Vertrieb der Problemkinder stammen. Auf der Homepage der Problemkinder können unter der Kategorie „Willensverstärker“ Pfefferspray, Quarzhandschuhe, Tonfas und Teleskopschlagstöcke bestellt werden.

Es ist davon auszugehen, dass Nazis, rechte Hools und Problemkinder, nach der gestrigen Schlappe nicht Frieden geben werden. Gerade zu Silvester kam es in Weimar immer wieder zu Übergriffen.

Nazigewalt offensiv entgegentreten!

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